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PT Eindringprüfung

Die Eindringprüfung ist ein zerstörungsfreies Prüfverfahren, das zu den Oberflächenverfahren zählt. Es beruht auf den Grundlagen der Kapillarwirkung, wobei der Eindringvorgang zum visuellen Nachweis von zur Oberfläche hin offenen Materialtrennungen (z.B. Poren und Risse) eines nicht porösen Prüfgegenstandes (vorwiegend Metalle, aber auch Kunststoff und Keramik) dient.

Die Prüfgegenstände müssen sorgfältig sowie rückstandsfrei gereinigt werden, um dem Eindringmittel ungehindert das Eindringen in Fehlstellen zu ermöglichen. Ein mustergeprüftes Eindringmittelsystem besteht aus drei Komponenten: dem Eindringmittel, dem Zwischenreiniger und dem Entwickler.

Nach der rückstandsfreien Reinigung erfolgt in der Regel eine Trocknung des Prüfgegenstandes, da auch in den Fehlstellen befindliches Wasser oder andere Flüssigkeiten ein Eindringen erschweren bzw. unmöglich machen.

Je nach Art des Eindringmittels (wasserlöslich, lösemittellöslich oder nachemulgierbar) erfolgt die Zwischenreinigung nach einer in der Prüfanweisung festgelegten Eindringzeit. Dieser Arbeitsschritt ist mit größter Sorgfalt durchzuführen um das Eindringmittel nicht aus den Fehlstellen auszuwaschen.

Nach einem weiteren Trocknungsvorgang, bei dem ein bestimmter Temperaturbereich einzuhalten ist, wird der Entwickler aufgetragen. Jetzt erfolgt die Umkehrung des Eindringvorgangs, indem das Eindringmittel vom Entwickler aufgesaugt wird. Zum einen bewirkt der Entwickler eine Vergrößerung der Anzeige, zum anderen gibt es auch einen farblichen Kontrast, in der Regel ist dieser rot-weiß (deshalb oft auch als "Rot-Weiß Prüfung" betitelt). Es gibt aber auch fluoreszierende Eindringmittelsysteme, bei denen die Beurteilung unter UV-Licht erfolgt.